Alexander Busnac

Am 8. Februar 1923 kommt Alexander, oft nur “Lex“ genannt, Bernhard Busnac in Nijmegen auf die Welt.

Viele Sorgen hat er in den ersten paar Jahren seines Lebens nicht. Er wird als erstes Kind einer jüdisch-liberalen Familie des Mittelstands geboren. Sein Vater Salomon Busnac ( 1897 ) betreibt ein Möbelgeschäft und seine Mutter Auguste Busnac-Bär (1892) übernimmt die klassische Mutterrolle. Gemeinsam mit Augustes Schwester, welche die Familie als Haushälterin unterstützte, wohnen sie am Groote Markt im Zentrum der Stadt direkt über Salomons Geschäft. Am 22 September 1931 kommt Bernard auf die Welt und vervollständigt damit das Familienglück.

Alexander Busnac

Voornaam
Alexander
Achternaam
Busnac
Geboortedatum
08 februari 1923
Geboorteplaats
Nijmegen
Sterfdatum
21 april 1991
Sterfplaats
Arnhem

Lex ist ein sehr glückliches Kind. Er geht, mit vielen anderen jüdisch-liberalen Kindern auf eine nicht jüdische Schule. Er ist sehr aufgeschlossen und offen und hat dadurch eine Menge Freunde. Nachdem er seine Schulkarriere beendet hat wird er anschließend zum Buchhaltergehilfen.

Am 10. Mai 1940 ändert sich schlagartig sehr viel für Lex und seine Familie. Nijmegen wird besetzt. Als erste niederländische Großstadt ist es nun unter der Kontrolle der deutschen Wehrmacht. Nach und nach wird, ab diesem Zeitpunkt, das jüdische Leben in den Niederlanden immer weiter eingeschränkt. Somit verliert schließlich auch Lex Vater sein Möbelgeschäft und wird, wie so viele andere, in die Arbeitslosigkeit gezwungen.

In den folgenden zwei Jahren spitzt sich die Lage immer weiter zu. Schließlich wird Lex zusammen mit seinem Vater  Salomon im August 1942 zuerst ins Arbeitslager Wittebrink, und von dort am 2./3. Oktober 1942 nach Westerbork deportiert.

Im Arbeitslager müssen die beiden hart arbeiten. Sie stehen bei jeden Wetter draußen und müssen schleppen und schuften. Ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt und nur wenig zu ihrer eigenen Familie.

Von Wittebrink aus werden die Männer am 2./3. Oktober 1942 nach Westerbork deportiert. Am 5. Oktober müssen schließlich auch Auguste und Bernard, nach einer der großen Juden Razzien in Nijmegen, nach Westerbork.

In Westerbork bleibt die Familie noch für eine kurze Zeit vereint. Lex und sein Vater wohnen zusammen in der Baracke 21 und schließlich 19 E. Seine Mutter und sein Bruder sind ebenfalls zusammen. Am 16.02.1943 passiert es jedoch; Salomon, Auguste und Bernard werden nach Auschwitz deportiert und direkt nach ihrer Ankunft am 19.02.1943 ermordet.  Warum Lex ihr Schicksal nicht teilt kann er sich bis zum Ende nie erklären.

Während seiner Zeit in Westerbork bleibt Lex weiterhin sehr aktiv und engagiert. Er arbeitet auf den Feldern und als Laufbursche um Zement für neue Gebäude zu schleppen. Zusätzlich arbeitete er im Büro und in der Gärtnerei. Nebenbei übernimmt er auch noch kleinere Aufgaben wie das reparieren von Zäunen und bringt Lebensmittel von den Lieferzügen in die Lagerhalle. In seiner Freizeit spielte er Fußball und Handball mit den anderen Kamp Insassen und nimmt Box Unterricht bei Ben Bril.  

Auch nimmt er, während der Zeit der Befreiung von Westerbork, an den Sitzungen der Zionisten Versammlungen Westerbork teil. Schließlich wird er dort auch, zusammen mit den Insassen Sam Dresden und Frau Blüth zum leitenden Committee ernannt.

Am 25.05.1945, knapp einen Monat nach der Befreiung Westerborks, verlässt Lex das Kamp.

Nach dem Krieg heiratet er seine Frau Sara Deborah Manassen und gründete mit ihr zusammen eine neue Familie. Insgesamt bekommen sie drei Kinder. Lex nimmt  schließlich auch wieder seine Arbeit als Buchhalter bei der Firma VERA auf. Auch hier wird er weiterhin von seinen Kollegen beschrieben, wie schon als Kind und in Westerbork; als ein Mann mit unerschöpflicher Kreativität. Als liebenswürdige und zuvorkommende Person mit viel Energie und einem großen Talent.

Er versucht, nach dem Krieg, auch Teile seiner Familie wiederzugewinnen. Zum Beispiel die Möbel aus dem Geschäft seines Vaters. Gelingen sollte ihm das jedoch nie, da diese,  zusammen mit dem gesamten ehemaligen Privatbesitz der Busnacs, verkauft wurden.

Im Alter von 68 Jahren starb Alexander Busnac schließlich am 21. April 1991 in Arnhem.   

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